NASCAR GP BELGIUM, 14.10.2023

nach einer viermonatigen pause stand nun endlich das nächste Event auf der Agenda: Das Finale der NASCAR Whelen Euro Series am Circuit Zolder in Belgien. eigentlich hätte ich schon einen Monat davor in Oschersleben zum vorherigen Lauf der NWES zum fotografieren vor Ort sein können, aber aufgrund der deutschen Bürokratie und Kleinlichkeit habe ich dann doch auf das ausfüllen der Formulare des Rennstreckenbetreibers verzichtet. die Niederländer und Belgier sind dann da doch etwas entspannter!

Ganz nach dem Sprichwort “Der frühe Vogel fängt den WUrm” ging es dann auch schon nach einem kurzen Check ob alles gepackt ist am Samstag morgen auch schon um 06:30 uhr los Richtung Zolder.

Rund zwei Stunden später war ich auch schon da und machte es mir erstmal im warmen Media center “bequem”. Kurz die Speicherkarte leer geräumt, die letzten Vorbereitungen auf dem Laptop getroffen und los.

Als erstes stellte ich mich in die erste Schikane der Strecke, die “Kleine Chicane”. Zum “Aufwärmen” fotograiferte ich während des Qualifyings des Belcar Skylimit Sprint Cups. So konnte ich die grundlegenden Einstellungen austesten, und ich konnte außerdem auf kürzestem Wege zwischen verschiedenen Positionen wechseln: Entweder fotografierte ich die Autos von vorne wie sie auf die Schikane zu fuhren, eingangs der Schikane oder eben Ausgangs der SChikane. Alles nur ein paar Schritte voneinander entfernt.

Das Qualifying der NWES dauerte von 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr, also hatte ich hier genug Zeit zwischen de Spots hin und her zu wechseln. Für den Anfang entschied ich mich, am Ausgang der Schikane zu fotografieren.

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 180 mm | F/7.1| 1/640 s | iso 100

Das Qualifying setzte sich insgesamt aus drei Segmenten zusammen: dem Qualifying der EuroNASCAR Pro, der Superpole der EuroNASCAR Pro und dem Qualifying der EuroNASCAR 2.

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 120 mm | F/7.1 | 1/640 s | ISO 100

Direkt nach Ende der Qualifying Session machte ich mich wieder auf den Weg zum Media center. “Schnell raus aus der Kälte”, dachte ich mir. Auf halber Strecke hörte ich plötzlich ein dumpfes Knallen und quietschende Reifen. Tatsächlich hat es der Chevrolet Camaro mit der #56 geschafft, auf der sogenannten “Cool Down Lap" beim Ausweichen eines ausrollenden Fahrzeugs die Kontrolle zu verlieren und auf der Gegengeraden in die Mauer einzuschlagen. Das Fahrzeug war demtensprechend für den gesamten Renntag ausser Gefecht gesetzt.

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 120 mm | F/7.1| 1/640 s | ISO 100

IM Media Center angelangt, ging es auch schon ohne Umwege ans bearbeiten der Bilder. Wie bereits gewohnt, gab es auch hier im media center dauerhaft kostenlose Getränke und sogar den ein oder anderen Snack. Hunger hatte ich bisher noch keinen, aber dem Red Bull konnte ich schließlich doch nicht widerstehen. Zu meiner Überraschung ist das media center des Circuit Zolder relativ verwinkelt und auf zwei Räume aufgeteilt. Es war insgesamt einfach etwas “kuscheliger”. Wie passend zum Einbruch der kälteren Jahreszeit.

Gegen 13:00 Uhr wurden Laptop und Ladekabel wieder im Spind verstaut, denn der Grid Walk stand schon 15 Minuten später an. Ob man es glaubt oder nicht: das war mein erster Grid Walk als Fotograf. Ich hatte bisher bei jedem Rennen (außer bei der MotoGP) die Möglichkeit, in die Startaufstellung zu gehen, aber ich habe mir immer gedacht “Bleib lieber hier stehen, sonst ist dein Platz gleich weg oder du bist nicht rechtzeitig wieder da.”

In der startaufstellung ist es noch mal etwas ganz anderes zu fotografieren. Hier kommt wieder der menschliche Part zum vorschein, Emotionen stehen hier im vordergrund. So konnte ich viele Momente einfangen, in dem sich Fans mit den Fahrern unterhielten, mit ihnen Fotos machten oder ABER AUCH iNTERVIEWS UND tEAM-bESPRECHUNGEN.

Sony Alpha 58 | Sigma 30 mm F1.4 Art | 30 mm | F/2.5 | 1/1000 s | ISO 100

Sony Alpha 58 | Sigma 30 mm F1.4 Art | 30 mm | F/2.5 | 1/640 s | ISO 100

Sony Alpha 58 | Sigma 30 mm F1.4 Art | 30 mm | F/2.5 | 1/320 s | ISO 100

Sony Alpha 58 | Sigma 30 mm F1.4 Art | 30 mm | F/2.5 | 1/400 s | ISO 100

Nach dem Grid Walk machte ich mich schon auf den Weg zum nächsten Spot: Der ersten Kurve. Mein Plan war es, beim Rennstart die Start/Ziel Gerade hinab zu fotografieren, wenn der ganze V8-Pulk auf einen zu gedonnert kommt.

Bereits während des Grid Walks zog es sich schon zu, und der Wetterbericht sagte auch keinen Regen voraus. Dennoch machte mir das Wetter gewissermaßen einen Strich durch die Rechnung, denn kur vor der ersten kurve fing es an zu schütten. Natürlich hatte ich keinen Regenschirm dabei, und ein Cape für die Kamera genau so wenig. Also musste improvisiert werden: solange es regenete, versteckte ich die Kamera unter der Fotoweste. Ob es so aussah, als würde ich ein Baby unter der Weste verstecken? vielleicht. Blieb die Kamera trotzdem trocken? Absolut. Zum Glück liess der Regen kurz vor Rennstart etwas nach und es fieselte nur noch, was der Kamera grundsätzlich keine Probleme bereitet.

Meine Improvisationskünste wurden jedoch schnell wieder von gebrauch: Damit ich verwacklungsfrei die Start/Ziel Gerade hinab fotografieren konnte, musste ich die Kamera irgendwie stabilisieren. Normalerweise macht man dies mit einem einbein-Stativ. Das hatte ich aber Zuhause gelassen. Also musste die Leitplante her halten. Ich legte die Kamera also auf die Leitplanke, stellte die größte Brennweite von 400 mm ein, legte zwei Finger unter den Kameragriff und die andere Hand unter das Objektiv. Sah total bekloppt aus, brachte aber viel. SGerade beim zweiten Rennen des Tages erwies sich diese Taktik als recht hilfreich.

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 400 mm | F/6.3 | 1/640 s | ISO 400

Die anfangs noch sehr feuchte Strecke brauchte nicht all zu lange um abzutrocknen, und schnell entstand für die Fahrer eine einigermaßen trockene Ideallinie. Zu diesem Zeitpunkt beschlossen ein anderer Fotograf und ich woanders weiter zu fotografieren, machten aber noch einen kurzen Halt ausgangs der Boxengasse. Genau in dem Moment fuhr einer der Camaros aus der Boxengasse… und genau dort, wo wir standen, war die Pit Exit linie. Ab dort darf also wieder Gas gegeben werden. Kurzum: Der Wagen bekam wheel spin und es folgte eine V8 Dampfhammer Massage für die Ohren zum mitnehmen.

Daraufhin ging es dann erneut zur Schikane, in der ich schon während des Qualifyings stand. Um hier Fotos der heranrasenden Autos zu schießen, wandte ich die gleiche bewährte Improvisations-Technik an.

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 230 mm | F/6.3 | 1/500 s | ISO 200

Das Racing wurde durch die abtrocknende Strecke echt eng und spannend, und gerade in der ersten Schikane wurde auch mal gerne die Brechstange und die Divebomb des Jahrtausends ausgepackt, um sich jeden Punkt zu sichern. Schließlich handelte es sich hier um das FInal-Wochenende der NWES, nur einen Tag später waren die Final-Rennen.

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 230 mm | F/6.3 | 1/500 s | ISO 200

Nach Rennende machte ich mal Mittagspause. Da meine letzte Mahlzeit schon mehr oder weniger einen halben Tag zurück lag, war ein Boxnestopp beim Frittenwagen Pflicht. Das Beste: Durch meine vom letzen Jahr noch gültige Guthabenkarte brauchte ich de facto nichts für’s mittagessen zahlen. Top!

Anschließend wurden die aufgenommenen Fotos erneut aussortiert, bearbeitet und der NWES zur Verfügung gestellt. Kurze Zeit später, um 16:50 uhr, ging das zweite Rennen der NWES und damit auch das letzte Rennen des tages los. Auch hier war das Racing nicht weniger spannend und ansehnlich.

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 210 mm | F/7.1 | 1/320 s | ISO 400

Sony Alpha 58 | Sigma 120-400 mm F4.5-5.6 | 400 mm | F/6.3 | 1/160 s | ISO 200

Um 18:00 Uhr war der ganze Spaß schon für mich vorbei, dann ging es wieder auf den Heimweg. tatsächlich war es bisher mein erster kompletter Renntag, von Anfang bis Ende. Nächstes Jahr plane ich, mir mal für ein Rennwochenende ein Hotel in der Nähe zu nehmen. SO hat man über das gesamte Wochenende viel mehr Flexibilität und Planungssicherheit in Sachen fotospots, etc. Alles in Allem hat es dennoch wieder richtig Spaß gemacht. Allerdings war es möglicherweise für mich das letzte Event, ausser ich erhalte noch die Akkreditierung für die Drenthe Rallye in Assen Mitte November. Ich bin gespannt…

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